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16.09.2009
P-Weg 2009 MTB

Erst einmal Herzlichen Glückwunsch an alle P-Weg Teilnehmer. Ihr habt euch lange darauf vorbereitet auf den Tag "X" und schon ist er wieder vorbei. Schön das ihr alle heile das Ziel erreicht habt. Hier schildert Stephan Hunger in einem kleinen Bericht sein Erlebnis beim P-Weg. Vielleicht wird es den einen oder anderen so ähnlich ergangen sein, oder ?   gruß Tonino

von Stephan Hunger: Mein P-Weg 2009.     Der Tag begann für mich um 7.20 Uhr und ich wurde, nach dem ich die Rollos hochzog nicht gerade von motivationsförderndem Wetter begrüßt. Nach einem leichten Frühstück ging es mit meiner besseren Hälfte gegen 8.20 Uhr Richtung Plettenberg. Nach kurzer Parkplatzsuche begann die Wahl der Klammotten, hier machte ich den ersten entscheidenden Fehler des Tages, die immer wieder aufkommenden leichten Schauer ließen mich annehmen das oben lang und unten kurz die Kombi des Tages sei. Dem war nicht so. Die Schauer blieben zwar, aber ich war entschieden zu warm angezogen.
Um kurz nach 9.00 Uhr traffen wir uns am Zielbereich mit Uwe Mähler und seiner Freundin, kurze Zeit später trudelten noch einige Schnecken ein, darunter auch Bogdan Chmiel, der dieses Jahr aufgrund eines schweren Sturzes beim Marathon in Nordenau seine Teilnahme absagen musste. Von hier nochmals gute Besserung!!
Nach dem ich dann gefühlte zwei Dutzend mal das stille Örtchen benutzt hatte, ging es nach einigem Warmfahren in die Startaufstellung. Mich hatte es dieses Jahr in den dritten Startblock verschlagen. Gegen 10.00 Uhr ging es dann auch. begleitet durch AC/DC "Highway to Hell", los. Der Start verlief recht problemlos. Nach leicht geändertem Streckenverlauf im Vergleich zum Vorjahr, ging es Richtung des ersten Anstiegs zum Krankenhaus. Dieser Berg machte mir keine größeren Probleme und ohne diese Unmengen an Fahrern und Fahrerinnen um mich herum wäre es sicherlich noch einen Tick schneller gegangen. :-) Dann kam die Abfahrt nach Pasel. hier war Vorsicht geboten die Straßen waren durch den feinen Sprühregen trügerisch glatt. In der Ortsdurchfahrt Pasel ereignete sich der erste von einer ganzen Reihe an Unfällen die mein Rennen  mehr oder weniger beeinflußen sollten. In dem konkreten Fall versuchte jemand in der ersten Kurve innen zu überholen und musste den Versuch mit einem Sturz in einem Vorgarten bezahlen. Dann ging es den verhaßten Anstieg nach Wiebche hinauf, zu der Tatsache, dass der Schotterweg wegen seiner 470 Höhenmeter am Stück schon nicht einfach zu fahren ist, kam es vor mir insgesamt zu drei Massenstürzen, von denen ich zwar nicht unmittelbar betroffen war, aber jedesmal aus dem Sattel gezwungen wurde. Der Zeitverlust war das kleinere Problem, der verlorengegangene Rhytmus machte mir viel mehr zu schaffen. Diesen fand ich auch im gesamten Rennverlauf nicht mehr. Die Strecke war im Vergleich zu 2008 doch stark verändert, der Trailanteil hat sich verdoppelt. Die technisch schnellen Downhill-Passagen liegen mir eigentlich sehr, doch ohne Überholmöglichkeit kann es echt frustrierend werden. Die neue mit den dicken Steinen durchsetzten Strecke entpuppte sich zu einem echten Reifenkiller, dieser Kelch ging zwar ebenfalls an mir vorbei, aber die Bäume sahen teilweise aus als würden die defekten Schläuche an ihnen wachsen. Dann ging es über den Bahnübergang in Teindeln, Gott sei dank ohne Zug. Dort hatte ich meine persönliche Verpflegungsstation mit meiner Frau vereinbart, der Flaschenwechseln bei 35 km/H klappte auch vorzüglich. Danke hast Du gut gemacht! Der Anstieg nach Seelscheid hinauf gehört zu den Highlights des Marathons, nicht nur die Bachdurchfahrt macht den beschwerlichen Anstieg zu einem Erlebnis, es sind eher die Zuschauer die dort stehen und einen sprichwörtlich den Berg hinauf schreien. Das erste mal Gänsehaut an diesem Tag. Nach diesem emotionalen Erlebnis hat einen der Rennalltag schnell wieder, es folgt das Schiebestück und hier bekam ich richtig Probleme, meine Beine wollten trampeln nicht gehen!!! Hölle, aber auch der Berg war zu Ende. Jetzt kam der lange gemäßigte Anstieg zur Hohen Molmert. Letztes Jahr konnte ich hier noch einmal richtig angreifen, aber da waren sie wieder, meine Probleme: Zu warm, kein Rhytmus und irgendwie bekam ich keinen rechten Druck auf die Pedale. Auch dieser Berg war dann irgendwann Geschichte und es begann die Abfahrt nach Plettenberg, hier konnte ich mit voll aufgerissenen Dämpfern und dem Messer zwischen den Zähnen einiges an Zeit gut machen und selbst die zwei Gegenanstiege konnte ich im Wiegetritt zügig meistern! Jetzt noch schnell den Hengstenbergtrail runter ab durch die Stadt und fertig. Denkste! Ich bog mit einer 8er Gruppe in den Trail ein und musste erst einmal eine Vollbremsung hinlegen. Ich bin kein rücksichtsloser Racer und ich fahre auch nicht um den Gesamtsieg mit, aber das brachte selbst mich zur Weißglut. Es besteht in diesem Trail keine Möglichkeit zum überholen und so waren wir hinter einem Fahrer gefangen der mit ca. 10 km/H gemütlich den Trail herzockelte. Als die ersten ihrem Unmut verbal zum Ausdruck brachten, erbarmte sich der gute Mann dann die ersten zwei vorbei zu lassen. Dieses Spiel wiederholte sich dann noch etliche Male bis ich an der Reihe war. Das "Danke" fiel mir beim passieren sehr schwer. Was dann folgte waren Emotionen pur, die Fahrt durch die Plettenberger Innenstadt ist immer wieder ein Erlebnis!!! Das war dann auch die zweite Gänsehaut an diesem Tag! Für mich blieb dann bei enttäuschenden 2:35:49 die Uhr stehen. Das Erdinger wollte nicht wirklich schmecken und auch die Aufheiterungsversuche meiner Familie wollten in dem Momemt nicht fruchten. Nach kurzen Smalltalk mit den restlichen Schnecken machten wir uns zum geparkten Auto, beim umziehen gab es dann die dritte Gänsehaut an diesem Tag. Brrrrrrrrrr...

Ich möchte mich auf diesem Wege bei meiner Frau, meiner Familie und Freunden für ihre Unterstützung bedanken. Danke auch an alle Turbos und an die Orga des P-Wegs, sensationell!

Hier noch die Zeiten der restlichen Schnecken ohne Gewähr:

43 km

Andreas Berula 2:17:37
Ralf Lippe 2:22:27
Heinrich Blechinger 2:26.29
Uwe Mähler 2:33:12
Stephan Hunger 2:35:49
Thorsten Runge 2:41:02
Jörg Nalbantis 2:43:52
Frank Ackermann 3:00:13
Walter Gang 3:06:11
Burkard Malcus 3:24.46
Michael Quinckert (konnte ich keine Zeit finden)

85 km

Volker Hartwig 5:41:49
Michael Stange (konnte ich keine Zeit finden) 

 
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